Montag, 29. Februar 2016

Büffelleber und Schaltjahr - day 20

Büffelleber und Schaltjahr

Day 20 and 26 to go
Was für ein bedeutender Tag, der 29. Februar. Eigentlich könnte ich ja richtig sauer werden, ein Tag mehr zum Fasten! Danke du liebes Schaltjahr. Aber, ... obwohl ich kein Mathematiker bin, muss ich mich jetzt selbst überführen: Von Aschermittwoch bis Ostern ist es immer gleich lang… Aber trotzdem, ich will einfach einmal sauer sein, einfach mal so, aber es fällt mir mit dieser permanenten Ladung an körpereigenen Glückshormonen echt schwer. Was soll's, dann freue ich mich halt weiter. Ich freue mich auch, dass Leo endlich mal einen Oscar bekommen hat und es war klar, dass der Oscar nicht nicht an den Bären ging.
In Revenant gibt es ja diese widerliche Szene, in der Leo noch körperwarme Büffelleber roh isst. Das könnte ich jetzt gar nicht, nicht einmal jetzt, wo ich gar nichts esse. Wieso komme ich eigentlich bei dem Film auf Essen? Dabei hätte er soviel viel mehr zu bieten. Ich habe mich danach schon gefragt, wie ich reagiert hätte… Ich hätte sicher keine rohe Leber gegessen… (schon wieder, sorry).
Heute hat mich eine liebe Mitstudentin gefragt, wie es nach der Fastenzeit für mich weitergehen wird. Ich wusste keine sofortige Antwort.
Ja genau: Was mache ich nachher, wie wird das Fasten mein „normales“ Leben beeinflussen? Ehrlich gesagt, weiss ich das noch nicht. Ich werde schon richtig zuschlagen beim Essen, aber das wäre so eine begrenzte Sache für das Osterwochenende. Wie es danach weitergeht,… keine Ahnung. Ich erhoffe mir noch in der Karwoche (Palmsonntag bis Karsamstag) noch eine Erleuchtung, oder eine krasse Einsicht oder sowas. Vielleicht werde ich dann schlau, oder so.
Gestern habe ich es leider nicht geschafft zu bloggen, aber ich kann euch versichern, dass ein guter Sonntag war.
Bin übrigens immer noch vegan! Kurzum: Ich fühle mich immer noch sehr gut und voller Energie und freue mich, wenn ich bald die Halbzeit erreichen werde. Danke fürs Lesen.

Samstag, 27. Februar 2016

NASA und Cordon Bleu - day 18

NASA und Cordon Bleu

Day 18 and 28 to go
Okay, zwei Dinge zu meinem gestrigen Blog: Es war eher mehr eine kreative Notlösung, weil ich keinen Zugriff hatte auf einen Computer mit Tastatur… auf dem iPad einen Blog zu schreiben, fand ich dann doch etwas mühsam. Wobei, wenn man sich die Rechenleistung des iPads zu Gemüte führt, dann gibt es da keine Ausrede. Ich mutmasse jetzt einmal, dass der iPad, auf dem zu schreiben ich meinen Blog mich geweigert hatte, mehr Rechenleistung hat, als die NASA es hatte um die erste Mondlandung zu berechnen, dann ist das echt eine schlechte Ausrede. Sorry. Dann ist es eher mehr die Einhaltung der Komfortzone eines Bloggers. 
Das zweite, das mich beschäftigt: Ich habe „nichts“ geschrieben und es ist der 4. meist gelesene Blog von 17. Hmpf. Ich wusste, dass Blogs, wie „bla bla bla und Reizwäsche“ auf den Platz eins kommen würden (was sie auch getan haben) aber ein leerer Blog auf Platz 4??? Okay. Macht ‚nichts‘.
Zurück zum 'essen'tiellen (nicht existentiellen) des Blogs: Mir geht es gut! Habe nur gemerkt, dass wenn man beim Zügeln richtig anpacken muss, dass einem da der Hunger dann schon auf die Pelle rückt. Bin gespannt, denn nach wie vor plane ich in dieser Woche wiederSport zu treiben… mal schauen, wie das mein Körper so findet. 
Abnehmen tue ich gerade eigentlich nichts, aber dazu folgt in den späteren Tagen noch mehr.
Ach, genau, heute fand ich das noch richtiggehend lustig: Ich war zu Mittag mit meinem Sohn und einem guten Freund im Restaurant, weil beide mir bei den Modellbauten für die Stadtarchäologie Zürich halfen. Ich sitze zwischen den Beiden, der eine mit einem Wiener-Schnitzel und der andere mit einem Cordon Bleu Rustikal (Speck, Zwiebeln, Tomaten und Schinken). Beide geniessen es, so wie ich eben mein zeitgleiches Weizenbier. Das ist ja nichts Neues, aber dass ich dann beim nach Hause Fahren am Abend das Gefühl hatte, dass wir ein tolles Mittagessen hatten… das fand ich dann doch sehr strange. Echt, ich hatte das Gefühl selbst ein Cordon Bleu Rustikal gegessen zu haben… Wie auch immer… Fiktiv hat es wirklich gut geschmeckt!
Und noch eine kleine Randnotiz: Ich bin immer noch vegan, was echt nicht einfach ist, selbst wenn man nichts isst.
Also, bis bald!

Freitag, 26. Februar 2016

Leer - day 17

Day 17 and 29 to go




















... Heute fühl ich mich wirklich so, wie es oben beschrieben habe: leer!


















Wirklich leer im Magen!

Donnerstag, 25. Februar 2016

Gourmetfasten - day 16

Gourmetfasten

Day 16 and 30 to go

Heute hat sich die Euphorie von gestern wieder gezeigt: Das Leben wird leichter ohne Essen! (Nochmal, für die, die den Wortwitz nicht gerade gesehen haben: leichter… *hihi). Ja ich werde vielleicht trotz des Fastens nicht so viel Kilo verlieren, wie ich sollte um ein Verkäufer bei Abercrombie zu werden (die haben sowieso zu wenig auf der Brust und vor allem an den Schultern) aber genau darum ging es mir auch nie… Nichts zu essen macht das Leben schon leichter. Ich habe mehr Zeit und geniesse sie auch und ich muss mich nicht mehr nach Sachen richten, wie das Essen. Okay, schlafen muss ich noch, ist schon nervig, aber das bekomme ich jetzt nicht weg. Aber Achtung, ich bin jetzt nicht ein Anti-Esser geworden. Nicht so, wie die ehemaligen Raucher, die vermutlich mit Ach und Krach es geschafft haben mit dem Rauchen aufzuhören und sich dann als Antiraucher etablieren. „Können Sie bitte woanders die Umwelt verpesten?!“ Wäre so ein klassischer Satz, den ich, als noch Raucher war, öfters gehört hatte. Übertragen auf das Essen wäre es jetzt auch absurd: „Können Sie bitte aufhören ihre Welt aufzuessen?!“ Wäre da dann das äquivalent. Ist ja doof. (Wobei ich das Ausrufezeichen nach dem Fragezeichen wohl das nervigste finde an so einem Vorwurfssatz) Darum mache ich lieber genau das Gegenteil, ich unterstütze Menschen, die das tun. (Das Welt-Aufessen) Darum habe ich heute für meine Kinder so ein Menü gezaubert, wie ich es gerne selbst gehabt hätte. Ja genau, ich koche sowieso gerne und vor allem packt mich die Lust zu kochen, wenn ich nichts esse. Ich habe mich heute für ein selbst kreiertes Surf’n Turf Gericht entschieden: Mit Balsamico-Pfeffer marinierte Kaninchen Schenkel in Butter übergossen sanft gegart an einer einheimischen Flusskrebs Pilz-Porree-Rahm-Sauce auf handgemachten Girandole Teigwaren. (Da sind die ‚mit‘-‚an‘-‚auf‘ Formulierungen ein unschlagbarer Zeuge des Zeitgeistes… dieses Thema betreffend habe ich einmal einen netten Menschen kennengelernt, der dazu fast eine Master-Arbeit geschrieben hätte ((nicht an der PH!)) ) Es hat wirklich Spass gemacht! Vor allem: wie ermittelt man al dente ohne Zähne? Und wie schmeckt man ab, ohne zu schmecken? Trotz der Einschränkungen hat es geklappt, zumindest haben das die bekochten Kinder gemeint und die sind eigentlich immer ehrlich, wenn ihr Vater sie als Versuchskaninchen für seine Kochexperimente einsetzt. Uff. Ich werde sicher wieder kochen für Andere in der Fastenzeit. Und dann hoffe ich, dass ich mich immer noch auf mein ‚Kochgefühl‘ verlassen kann… Auf gehts, in einen neuen Tag, ich freue mich auf die Erfahrungen, die das neue Leben für mich bereit hält. Wohl bekomm’s.

Mittwoch, 24. Februar 2016

Krampf und Energie - day 15

Krampf und Energie

Day 15 and 31 to go

Ein toller Tag neigt sich zu Ende. Schön langsam komme ich in den Fasten-Groove. Will heissen: Ich vergesse schon teilweise, dass ich auf das Essen verzichte. Es kehrt die Normalität ein. Und weil es eigentlich eine neue Welt ist, in der ich lebe, beginne ich langsam sie kennen zu lernen. Es ist unglaublich, wie sich der Körper gerade zu erholen scheint (jaja ich weiss, das sind meine Glückshormone, die mein Körper ausschüttet um mir den Tod zu versüssen… hihi…vielleicht…). Ich spüre, wie ich Energie bekomme. Es tut so gut, wenn man Lasten loslassen kann. Etwas ist mir auch noch aufgefallen heute in der Früh, als ich mich zufrieden (und satt) im Bett gestreckt hatte: Ich habe keine Krämpfe mehr. Sonst hatte ich zum Beispiel bei ausgiebigen Strecken schnell mal einen Krampf in den Beinen oder im Brustbereich. Jetzt nicht mehr. Mein Gott, wie schlecht muss ich mich ernährt haben, dass allein schon das Weglassen von Essen hilft, meinen Körper zu regenerieren. Heute war ich auch wieder seit langem im Iaido-Training (japanische Schwertkampfkunst): Auch da ein komplett besseres Körpergefühl. Weniger Schwitzen und bessere Körperkontrolle. Werde in zweieinhalb Wochen an der Schweizer Meisterschaft mitmachen, im Team (mit meinen beiden Söhnen) und im Einzel (keep fingers crossed). Wenn mir dann meine Katana (Schwert) runterfällt, weil sie zu schwer ist, dann weiss ich, dass ich zu viel gefastet habe… Es ist aber schon sehr praktisch, wenn die Schnüre, die es braucht um die Hakama (japanischer Hosenrock) zu binden, plötzlich länger geworden sind ;-)
Gut, um ganz offen zu sein, vielleicht kommt das heutige Hochgefühl auch daher, dass ich meinen Roman jetzt (soweit) fertig habe, dass ich ihn von Testpersonen (wenn ich jetzt wieder ‚liebe Menschen‘ statt ‚Testpersonen‘ geschrieben hätte, dann hätte ich wieder ein Problem mit Tamara bekommen, siehe Facebook von heute…;-) ) lesen lasse. Denn ungefähr um diese Zeit vor zwei Jahren habe ich begonnen ihn zu schreiben. Und das ist schon ein grosse und erleichternde Freude!
Und keine Ahnung, ob ich es bereuen werde, aber irgendwie überkam mich heute das Bedürfnis (blöde Glückshormone), die Karwoche (das wäre dann die Woche von Palmsonntag bis Karsamstag) in einem Kloster zuzubringen, um dann wirklich auch der Seele etwas Ruhe zu gönnen. Wo weiss ich noch nicht, aber ich denke vielleicht ein Benediktinerkloster in Frankreich oder eine Kartause in Deutschland oder der Schweiz. Die Liturgie muss der Hammer sein. (Ich hoffe, dass meine Dozenten und Dozentinnen da ein Auge zudrücken werden, wenn ich da dann fehle) Okay, ich gebe euch Recht, das klingt jetzt schon recht schräg und das ist es vielleicht auch. Aber irgendwie passt es… Und die, die mich kennen, wissen, dass ich definitiv nicht da bleiben werde… in einem Männerkloster gibt es eben keine…. Aber die Erfahrung muss einzigartig sein. So genug geplappert, ich blubber meine Shisha fertig und freue mich des Lebens.

Dienstag, 23. Februar 2016

Chai-Latte und der nicht perfekte Perfekt - day 14

Chai-Latte und der nicht perfekte Perfekt

Day 14 and 32 to go
Veganer Chai-Latte (Kokos) im Starbucks
Zwei Wochen! Die habe ich schon geschafft. Es sind aber immer noch mehr als 4 Wochen, bis ich genüsslich in… ja in was eigentlich beissen werde? Ich habe keine Ahnung, auf was ich jetzt am meisten Lust hätte. Komisch. Hätte schwören können, dass ich mein erstes Essen richtiggehend mit Duft und vollem Programm mir vorstellen könnte. Ist nicht. Ich habe keine Ahnung. Momentan könnte ich auch nicht. Ich habe eigentlich kein spezielles Lieblingsessen. Ich habe gerne gegessen. Moment, darf ich das nochmal sagen? Ich meine so in der Vergangenheitsform klingt das schon weird: „Ich habe gerne gegessen“. Klingt irgendwie so transzendiert, irgendwie so als würde ich so zurückblickend sagen: „Ich habe gerne gelebt“. Da sieht man mal die Unzulänglichkeit der Sprache: Ich kann diesen Satz in der Vergangenheitsform bringen, weil er keinen Aufschluss über die Zukunft gibt. Da wurde ich heute von einer netten Mitstudentin angesprochen, nachdem sie sich als Leserin meines Blogs geoutet hatte: „Wusstest Du, dass es Yogis gibt, die behaupten Essen sei eine Angelegenheit des Geistes? Weil es nicht der Körper ist, der die Nahrung braucht, sondern wir nur denken dass wir essen müssten?“ Wenn ich das so höre, … früher hätte ich laut gelacht. Jetzt nicht mehr. Irgendwie werde ich das einmal recherchieren (recherchieren klingt jetzt schon besser als googeln). Ich wusste schon von so einem Typen, der anscheinend nur von der Sonne lebt. Bin gespannt, was die Ergebnisse der Recherche sein werden. Aber wisst ihr was? Wenn ich mein Gewicht angucke, dann könnte das sogar funktionieren mit nichts essen: Ich hatte am 18.2. genau 106 kg und jetzt, fünf Tage später 106.3 kg. Ich nehme praktisch nichts ab! Schon langsam fange ich daran an zu zweifeln, was der Körper wirklich braucht, um Energie zu bekommen… Genug der Verschwörungstheorie, man könnte sich auch der Theorie von Karsten anschliessen (ich zitiere wörtlich): „Wann merkst du endlich, dass dich deine Waage verarscht?  stand so im Facebook Kommentar drin… vermutlich hat jemand meine Waage wirklich getuned… wobei, ich weiss gar nicht was man da noch schneller machen kann: Ich komme immer noch unter einer Sekunde von 0 auf 100. Noch. Aber wie gesagt, ich weiss nicht wie es weitergehen wird. Ach ja, den gestern angekündigten Duschtest habe ich heute auch gemacht (ja, ich habe auch andere Hobbys, keine Frage): Der Kollege hatte recht: nach dem Duschen hatte ich tatsächlich 300 Gramm weniger. Ich fand es toll, dass passend zu meinem Experiment der Monat schon wieder rum war und ich wieder geduscht habe… Scherz! Als täglich-Duscher kann ich mir das nicht erklären, weil jetzt eigentlich nie Krusten von Schmutz und Schmalz den Duschabfluss runterinnen… wie war das schon wieder. Nach dem Duschen mit nassen Haaren weniger auf die Waage zu bringen? Es tun sich immer mehr Fragen auf, die die Funktionalität meines komischen Körpers betreffen…
Ach, und richtig stolz war ich heute, als ich locker lässig am Mittag bei Starbucks war und folgendes bestellt habe: „Gerne einen veganen Chai-Latte.“ Irgendwie hat mich das wirklich stolz gemacht auch mal zu den Leuten zu gehören, die durch ihre Konsequenz versuchen die Welt zu verändern, auch wenn es in meinem Fall nur meine eigene Welt ist. Mann, da schwelge ich so in dem Gefühl des-zum-ersten-Mal-an-die-Öffentlichkeit treten und dann fragt doch die Bedienung routiniert zurück: „Kokosmilch oder Sojamilch?“ Zwei Sachen schossen mir in diesem Moment durch den Kopf: 1. Ich bin doch nichts besonderes und 2. habe ich mich als Trittbrettfahrer geoutet: ein echter Veganer hätte gleich das richtige bestellt. Trotz der ganzen Veralltäglichung meines Triumphes war die Chai-Latte hervorragend. Ich werde es wieder einmal machen und dann rufe ich schon ganz laut beim reinkommen meinen Vornamen und die richtige Bestellung… Bis morgen!

Montag, 22. Februar 2016

Guiness und Duschen - day 13

Guiness und Duschen

Day 13 and 33 to go
Irische vollwertige Mahlzeit
(dem Preis nach...)
Also (ich schreibe nur ‚Also‘ am Anfang, damit ich nicht immer meine Tagebuch-Blog Einträge mit ‚Heute‘ anfange) heute hat wieder das Regelstudium begonnen. Mein Montag ist sowas von voll (für Studenten gesprochen): von 8:40 bis 18:15 ist schon recht lange.
Hatte heute doch ein lieber Mitstudent im Seminar laut in die Runde gerufen „Reini, iss doch was, damit Du nicht so sauer bist“ („Du bist nicht Du, wenn Du nichts gegessen hast“ oder so, von Snickers war da wohl die Vorlage). Dabei habe ich mich ‚nur‘ über die Hässlichkeit des Raumes aufgeregt, in den wir wie Legehühner gepfercht waren, um dem Deutschseminar beizuwohnen. War auf alle Fälle lustig gemeint (hoffe ich zumindest! Denn noch bin ich schwer genug um nachhaltige Schmerzen zu verursachen, Maik!) Hatte heute zudem keine Probleme mit der Konzentration, aber mit der Müdigkeit. Boah… meine Fresse, war ich müde. Ob das jetzt mit meinem nicht vorhandenen Ernährungsplan zusammenhängt, oder ob es eine reflexartige studentische Haltung zum Semesterbeginn verkörperte, kann ich jetzt nicht nachprüfen, da mir dazu die Vergleichsgruppe fehlt, also mein essendes Alter Ego. 
Apropos Essen: Habe heute tatsächlich wieder 0.7 kg weniger auf die Waage gebracht. Da wurde ich heute auch darauf angesprochen: Ich soll mich doch nicht jeden Tag auf die Waage stellen. Keine Ahnung, das Gewicht interessiert mich (in diesem Kontext) ja nicht, sondern eigentlich nur die blog-bereichernde Erfahrung. Und anscheinend würde ich weniger wiegen, wenn ich mich nach dem Duschen auf die Waage stellte. Challenge accepted. Dann mache ich mal ein Duschen - vorher nachher Gewicht. 
Etwas sollte ich auch noch anführen: War heute nach dem für studentische Masstäbe viel zu langen Tag im Irish Pub und habe mir der Abwechslung halber ein Guiness bestellt. War super. Echt. Dann kam die Rechnung: 9 Franken. Zuerst dachte ich mir: Echt jetzt? 9 Franken für ein Pint? Dafür hätte ich in unserer absolut genialen Mensa der PH in Gossau ein ganzes und extrem leckeres Menü gegessen! Und dann musste ich es aber für mich relativieren: Ich habe ja mit dem Guiness gegessen. Ab da war ich beruhigt, satt und offen für neue Erfahrungen... also, auf ein Neues!

Sonntag, 21. Februar 2016

Ein Kilo mehr und Reizwäsche - day 12

Ein Kilo mehr und Reizwäsche

Day 12 and 34 to go
Grosses HAHA: Ich weiss jetzt nicht wie, aber heute gibt es tatsächlich ein ganzes kg Reini mehr, als gestern. Sprich, ich habe effektiv 1 kg seit gestern zugenommen. Ich habe exakt nichts gegessen und hatte gestern zwei Fastenbier. Vielleicht sind die so in meinem Körper stehen geblieben. Ich versteh das sowieso nicht! Auch wenn ich abnehme, wo geht denn das hin? Ja, die Leute sagen schon: Das hast du verbrannt! Aber so wirklich heiss ist mir dabei ja nicht geworden. Sowieso verstehe ich das mit dem Brennwert nicht so ganz: Man nimmt etwas, von dem man den Brennwert (aka Kalorien) ermitteln will, legt das in eine Flamme und misst, um wieviel das Feuer dann heisser brennt (so werden Kalorien scheinbar wirklich ermittelt). Das ist dann der Brennwert. Sagt ja der Name schon. Soweit habe ich das ja verstanden, aber was hat das mit unserem Körper zu tun? Da brennt ja nix? (Ausser nach dem Thailänder, da brennt’s zweimal). Also, ich stell die Frage mal an alle Joule-Zähler: Was sagt Kalorien über die Art meiner Verdauung aus? Klingt schon recht random. Finde da die Angabe des molekularen Gewichtes fast sinnvoller…Okay, okay, ich höre ja schon auf. Moment nur noch der: Mich würden jetzt noch die Kalorien von Holz wundern und was passiert wenn ich es esse :-)  Zwischende.
Ach ja, und in diesem Fall des kläglichen Zunehmens schaffe ich es nicht in die Shisha Broschüre zum: Shisha-Man of the year. Macht also auch nicht schlank. Vielleicht komme ich noch darauf, was wirklich zum Abnehmen führt, wenn es schon der Essenentzug nicht ist und auch das Rauchen nicht. Obwohl, eine liebe Freundin meinte noch, dass das Rauchen eben doch einen Haufen Kalorien verbrennen würde… hmmm, eben… verbrennen… so heiss kann ich gar nicht sein…
Apropos essen: Habe tatsächlich immer noch keinen Hunger und nur massive Lust, so wie immer, wenn ich Essen rieche, oder mir vorstelle. Ich rieche wirklich gerne das Essen, das Andere essen. Ich setze mich auch darum gerne in ein Restaurant und bestelle mir etwas zu trinken (nicht Bier, kein Panik-Alarm als potentielle Alkoholiker ;-) ) und geniesse dabei den Duft, den getötetes Essen verbreitet, wenn es zusätzlich in irgendeiner Form gegart wird. Und es ist wirklich schon so, dass es ganz viel Werbung gibt, die nur das Essen anspricht! Das fiel mir erst auf, als ich selbst nichts mehr zu mir genommen habe. Die Leute meinen dann immer, das ich spinnen würde, wenn ich mit den Reizen des Essen spielen würde. Aber irgendwie ist das Riechen, Sehen oder darüber Reden von Essen für mich so, wie wenn ich durch Damenunterwäscheabteilung gehe: Gefällt mir definitiv hammermässig gut, muss ich aber nicht anziehen. Und wer sich das jetzt vorstellt, dass ich das tue,… bitte,… das ist dann euer Kopfkino. Aber ungefähr so könnte man das vergleichen. Glaube ich. Also, ich wünsche euch eine reizfreie Zeit bis morgen :-)

Samstag, 20. Februar 2016

Shisha und Quatember - Day 11

Shisha und Quatember

Day 11 and 35 to go
...und das ist keine Stretch-Hose...
Schon wieder ein Quatember Tag. Quatember ist in den besagten vier Wochen im Jahr (siehe gestriger Blog) jeweils am Mittwoch, Freitag und Samstag, an den Tagen sollte man sich eben zusätzlich zurückhalten mit Essen und so. Ja genau, habe einfach wieder gar nichts gegessen. Und war  wieder vegan dabei! Ich fand den Kommentar von Tamara noch toll: Sich peitschen wäre sicherlich eine zusätzliche Abtötung. Gestern habe ich ja über meine 8 Kilo Abnahme gebloggt. Jetzt bin ich seit 3 Tagen auf dem gleichen Gewicht stehen geblieben, besser gesagt habe ich in den letzten beiden Tagen je 100 Gramm zugenommen. Bin jetzt also 106,2 kg. Und das hatte mir der Arzt dazu gesagt: „Obwohl sie nichts essen, kann es sein, dass Sie auch zunehmen werden. Wichtig ist einfach, bei so einer Fastenkur, dass das Gewicht variiert, egal auf welche Seite. Würde das Gewicht stehen bleiben, sollten Sie die Kur beenden.“ Also, jetzt kennt ihr auch mein Exit-Szenario: Stillstand! Momentan ist aber alles im grünen Bereich, auch wenn es demotivierend ist. Apropos demotivierend: Eine gute Kollegin von mir fastet auch gerade so wie ich (ja, es gibt noch mehr von diesen... diesen... neuen wir diese Art sich nicht zu ernähren einfach Nihilvoren) und sie nimmt gar nichts ab. Hut ab, sie macht weiter! Da sie von Anfang an nichts abgenommen hat, ist das glaube ich auch kein Problem, wenn es nach meinem Arzt geht. Sie hat ja auch nicht über 100 Kilo, wie ich. Zwischende.
Eine andere Person hatte noch eine tolle Theorie aufgestellt: ich nehme so schnell ab, weil ich, seitdem ich in Jerusalem war (vor drei Wochen), gerne am Abend eine Shisha rauche… Da man durch Rauchen bekanntlicher Weise abnimmt (wusste ich nicht!), liegt es auf der Hand, dass ich abnehmen muss, wenn ich Shisha rauche. Challenge accepted. Habe tatsächlich die letzten beiden Tage keine Wasserpfeife blubbern lassen. Wenn ich also morgen weniger auf die Waage bringe als heute (ja, habe heute eine angezündet), dann kann ich mich in einer Werbebroschüre ablichten lassen, in der ich zufrieden lächelnd sage: Shisha macht schlank! Und attraktiv! Und dabei halte ich den Daumen in die Höhe, den man aber wegen des Rauchs nicht wirklich sieht. Dann können wir aber auch festhalten, dass das Essen absolut keinen Einfluss hat auf das Gewicht eines Menschen. Und überhaupt: Was fällt mir ein! Heute am Quatember mich dem Genuss der Wasserpfeife hinzugeben! Ich geh mich gleich noch eine Runde peitschen, muss aber zuerst noch den rostigen Dornengürtel vom Oberschenkel streifen… Machts gut!

Freitag, 19. Februar 2016

Butter und Quatember -Day 10

Butter und Quatember

Day 10 and 36 to go

Das Mal 2 hat mein Körper schon ad acta gelegt...
Hey, heute war ein guter Fast-Tag (oder war es ein fast guter Tag?). Wieder nicht nur nichts gegessen, sondern auch noch vegan nichts getrunken. Heute hat mich zudem die Kritik ereilt, dass es leicht arrogant wirken kann, wenn ich hier so shubidoo über „Nichts-Essen-ist-kein-Problem“ schreibe. Also, was ich in keinster (wenn es denn überhaupt in irgendeinem Universum mal eine komparative Form von ‚kein‘ gibt) Weise wollte, war den Helden rauszuhängen oder mich lustig zu machen über Leute, die gar nichts zu Essen haben. Das schon gar nicht!!! Vergesst das! Nichts essen, in unseren Breitengraden, kann zu Aggressionen führen und das sollte man damit nicht untermauern. RTL würde sagen: Nicht nachmachen.
Falls ich mit meinen „Wer braucht schon was zu essen“ Gelaber jemanden verletzt haben sollte: Sorry! War nicht meine Intention. Ich will euch nur an meinem Weg des Fastens teilhaben lassen. Zwischende.
Apropos Fasten: Heute ist Quatember! Es gibt vielleicht jetzt Einige, die nicht wissen, was das heisst. Quatember. Das hat wie das Quartal mit 4 zu tun und stellt das Jahreszeiten- Fasten dar, das zusätzlich zu den andern Tagen noch zusätzlich als spezieller Buss- und Abstinenztag galt. Also, die gab es vier Mal im Jahr: „Nach Asche (Aschermittwoch), Pfingsten, Kreuz (Kreuzerhöhung), Luzei (Hl. Lucia), gedenke, dass Quatember sei.“. Was sich mir noch nie wirklich erschlossen hat: Zwei der vier sind mitten in der Fastenzeit… was will ich da dann noch mehr fasten? Weniger als nichts essen geht nicht! Und das bei aller Liebe. Dazu kommt, dass Quatember sich dann auf drei Tage der Woche erstreckt: Mittwoch, Freitag und Samstag. Nun gut, ich ignorier das jetzt einfach und glaube, dass ich darum nicht in die Hölle komme, ganz ohne Arroganz, ich wüsste auch nicht, wie man als veganer Faster noch mehr fasten könnte…, vielleicht noch auf den Wasserstoff im Wasser verzichten?
Und heute habe ich mir noch den Spass erlaubt, als ich mir meine Fruchtsäfte im Coop kaufte, da habe ich mal ein Butterquader aus dem Regal genommen. Fett hat bekanntlicherweise eine ähnliche Konsistenz wie Fett. Da ich jetzt 8 Kilo abgenommen habe, wären das 2 x Mal das abgebildete Foto. Das hatte ich zusätzlich mal auf den Rippen…. letzte Woche. Und wie gesagt… Nicht falsch verstehen: Ich habe keine direkten Defizite, wenn ich nichts esse… bis jetzt nicht…
Mit oder ohne Defizite freut es mich, wenn ihr dran bleibt… :-)

Donnerstag, 18. Februar 2016

Krank sein und Rausch - Day 9

Krank sein und Rausch

Day 9 and 37 to go

Mein Bier ist schon etwas grösser...
Quelle: Facebook
Heute ging es nicht wirklich so toll. Am Vormittag hatte ich echt das Gefühl, dass es nicht mehr geht. Aber hey… still on track! Aber etwas wurde mir klar: Ich darf nicht nur nichts essen die nächsten Tage (okay Wochen), ich darf auch nicht krank werden! Stellt euch vor, ich liege im Bett und bin krank, wer ist dann schuld? Doch wohl mein Fasten… Also, etwas unter Druck aber doch mache ich weiter. Habe mir heute zu Mittag eine Miso-Suppe ohne Inhalt gegönnt. Ab da ging es wieder. Mal was Warmes zum Essen tut doch gut! Kein Wunder haben meine Vorbilder, die Mönche, Bier auch warm gemacht und als Suppe gelöffelt. Kann es jetzt sehr gut nachvollziehen.
Was aber neben dem vormittäglichen Hungerast noch nerviger war, war das 'Highgefühl', für das sich mein Körper wohl selbst zu verantworten hat. Ich habe einmal gehört, dass man den Körper beim Fasten (jetzt das richtige Fasten, mit gar nichts essen) in eine Situation bringt, in der er vom baldigen Tod ausgehen muss, weil er keine Nahrung mehr bekommt. Und genauso, wie beim Erfrieren, versucht der Körper seinen Abschied von einem selbst so schön wie möglich zu gestalten. Er schüttet eine kräftige Anzahl körpereigener Opiate (Rauschmittel) aus, die zu einem leichten Rausch führen (ja, ganz ohne Bier). Diese leichte Scheibe heute vormittag war durchaus kontraproduktiv. Vielleicht hängt es auch mit dem gestrigen Saunagang zusammen, bei dem ich einiges ausgeschwitzt hatte. Lustig war aber dann mein erstes Fastenbier: Das hat den leichten Trancezustand dann wieder beenden können. Keine Ahnung was das heute war, aber in einer Prüfungssituation will ich das dann nicht haben: „Herr Professor, darf ich noch schnell ein Bier trinken, damit ich wieder nüchtern werde?“ Ich glaube kaum, dass das geht. Also, die Leute, die glauben, ich mache ein Bierfasten für den Dauerrausch, die liegen insofern falsch, als ich für den Dauerrausch kein Bier mehr trinken dürfte. Irgendwie komisch. Zwischende.
Es hat sich auch ein ekelhafter riesiger Zungenbelag ergeben. Ganz übel, seitdem ich mein Zunge im Spiegel betrachtet habe, will ich sie nur noch mit meinen Schneidezähnen säubern. Bäh. Aber so von wegen Jammern: Ich bin nach wie vor fasteneuphorisch ( :-) ) und freue mich, wenn ich das heutige Tal überwunden haben werde.
Habe heute noch einen Anruf bekommen von der Schweizerischen Post. Da meldete sich ein Herr, der mir leider mitteilen musste, dass zwei Flaschen meiner Fastenbier-Lieferung kaputt gegangen wären. Er wird sie ersetzen. Das war quasi ein Beschwerdeaufnahme und Beschwerdelösung, bevor es überhaupt ein Problem wurde. Hut ab! So muss das sein. Ich habe gerade in Sachen Support schon ganz andere Erfahrungen gemacht...
Hey und jetzt Mal im ernst (den ich nicht einmal kenne): Es macht wirklich Spass so bedingungslos zu fasten und das nicht nur wegen des Biers, das ich eigentlich ja nur brauche um auszunüchtern ;-)
Prost euch allen!

Mittwoch, 17. Februar 2016

Albtraum und Sauna - Day 8

Albtraum und Sauna

Day 8 and 38 to go

Also kurz vorweg, quasi als Prolog ohne Himmel: Wer immer Lust hat mich anzusprechen auf sinnvolle oder sinnlose Dinge: Bitte tut das. Ich bin nach wie vor ‚ich‘, auch wenn ich immer mehr von mir verliere. Und ehrlich: Auch wenn ich was von mir verliere (in dem Fall die Kilos), dann versuche ich das auch nicht wiederzufinden. Ich brauche es nicht mehr. Wenn es sonst jemand findet: Bitte behalten. Ich dachte nur heute in der Mensa an der PH, da gab es mehr Zurückhaltung als Freude...
Aber apropos Zurückhaltung: Ich will euch das nicht verheimlichen: Ich hatte einen Albtraum wegen des Essens. (Kurze Klammerbemerkung (darum steht der Satz ja auch worterklärend in der Klammer) Albtraum oder Alptraum: Ich finde es völlig diskriminierend vom Herrn Duden, dass schlechte Träume jetzt mit den Alpen gleichgesetzt werden und nicht mehr mit dem bösen Gnom, einem Alb, der sich in der Nacht auf die Brust seines Opfers setzt, damit es in Atemnot und somit in Angst gerät. Jetzt sind die Alpen schon schuld, dass man unruhig schläft..tststs)
Ich habe tatsächlich geträumt, dass ich etwas esse. Und das nicht nur einmal, sondern genau dreimal! Kam mir echt vor, wie der Hahn und der Petrus, als er Jesus dreimal verleugnet hatte, als der Alb, nein sorry, der Hahn dreimal krähte. Das war so schlimm. Nicht wegen des Blogs, den ich ja nur als „öffentliches Tagebuch“ betrachte. Da wäre es mir auch egal (wie auch schon anfangs geschrieben, wenn ich abbrechen müsste). Aber es geht um einen selbst. Ich habe mir das vorgenommen und dann mache ich das auch. Punkt. Und in dem Traum, da habe ich einen Bissen genommen und in dem Moment, als der Bissen noch in der Mundhöhle war, realisierte ich meinen Fehltritt und statt ihn auszuspucken, wollte ich noch einmal kauen (das Gefühl, was am Meisten fehlt: Tote Materie noch weiter zu zerkleinern), und nur „ein bisschen“ schlucken, was natürlich nicht ging. In keinem der drei Versuche. Es ist übel, wenn man dann erwacht und sich hintersinnen muss, habe ich? Habe ich nicht? Keine Panik Reini, ich habe nicht!
Ach ja, die Auswertung meiner Umfrage wegen der Bloglänge hat ergeben, dass er nicht zu lange ist (falsche Gedanken wegen der ‚Länge‘ gehören hier in so einem religiös angehauchten Blog eh nicht hin), der Blog. Für diejenigen, für die das Kriterium ‚lang‘ doch wichtig ist, würde ich ab sofort so ein ‚Zwischende’ (eigentlich Zwischenende, aber ein ‚en‘ kann mich sich der Länge wegen ja auch sparen, also Zwischende) markieren. Wie jetzt: Zwischende.

Wer jetzt weiterliest, kann mir das nicht zum Vorwurf machen. Wirklich nicht.

Ich habe noch Good News: Ich war heute in der Sauna, wie gestern angekündigt. Es war super! Drei Saunagänge mit normalen Wohlsein. Das Schöne war, es fühlte sich nachher noch so an, als sei meine Haut frisch geboren. Irgendwie habe ich noch ganz viele giftige Stoffe ausgeschwitzt. Toll. Wenn ihr auch mal nichts mehr esst, dann müsst ihr das auch machen!
Essenslieferung in flüssiger Form und kartoniert.

Und: heute kam  endlich mein Essen per Post. Das habe ich euch als Foto angehängt. Bier in Karton finde ich zwar unstylisch, aber in der Not trinkt der Teufel das Bier auch ohne Brot, oder so. Passsenderweise der ‚Salvator‘, der mich von meiner Fastenbier-Diaspora erlöst hat.

Eine Frage sollte ich noch aus dem Blog beantworten: Leistungsfähigkeit und Konzentration während des Nichts-Essens. Also, das ist auch für mich ein wichtiger Punkt. Und das ist auch ein K.O. Punkt! Darum mache ich so „Experimente“ wie Sauna. So meine erste Einschätzung ist: Ich habe brutal viel Energie! Ich fühle mich (echt jetzt) extrem leicht (nicht lachen, bitte) und energiegeladen. Allerdings am Abend merke ich eine leichte Müdigkeit, die ich so nicht kannte. Ich bin gespannt auf meine Leistungen bei den Prüfungen. Habe ja bald eine Prüfung zu schreiben für Literaturdidaktik Deutsch. Wenn ich die dann nochmals (ja, die habe ich ohne Fasten schon einmal versaut) versaue, dann hätte ich wenigstens dieses Mal eine Ausrede ;-)
Ansonsten habe ich in den letzten sechs Tagen 12 Kapitel (von 15) meines Romans überarbeiten können (Phase 5 der Überarbeitung). Sollte demnächst fertig werden. Also, ich habe fast das Gefühl, dass ich mehr leisten kann als vorher. Mal gucken.

So, ich freue mich immer über Fragen und Anregungen. Wünsche euch nur das Beste! Bis morgen!

Dienstag, 16. Februar 2016

Die erste Woche ist überstanden - Day 7

Die erste Woche ist überstanden

Day 7 and 39 days to go
Mittägliche Romanüberarbeitung mit
 Granatapfelsaft :-)
Na wer sagt’s denn. Eine Woche (von sechs... ) überstanden. :-) Ich hatte heute Vormittag echt das Gefühl von leichter (weil weniger Kilo) Freude und viel Energie! War wunderbar. Immer mehr komme ich in den Trott des Nicht-Essens rein. Ich wurde heute wieder öfters gefragt: „Sag mal, fällt Dir das nicht schwer, nicht zu essen?“ Und echt Leute, es fehlt einem nichts! Es ist eigentlich nur eine Gewohnheitsänderung wie wenn ich das Sofa im Wohnzimmer umgestellt hätte und jetzt einfach aufpassen müssen, dass ich mich nicht ins Leere setze. (Eigentlich anderem, da es mein Bauch ist, der leer ist) Okay, und noch eine Kritik hat mich erreicht: Meine Blogs seien zu lange. Wenn das der Fall ist, dann fasse ich mich etwas kürzer. Kein Problem. Schreibt mir was ihr denkt. Es ist halt nich immer einfach alle Ideen in so wenige Worte zu fassen.
Ich gebe es ungern zu, aber ich habe mich heute zum Spass wieder auf die Waage gestellt und habe seit gestern (wo ich das in dem Fall offensichtlich auch schon gemacht haben muss) 200 Gramm zugenommen. Da stellt man sich die Frage, wie und womit? Mit Luft, Liebe Wasser und Bier? Egal! Wie gesagt, es geht nicht um die Gewichtsreduktion. Aber es frustriert trotzdem!
Habe mir heute zur Feier des Dienstages (weil es der erste Dienstag in dieser Woche war) einen frischgepressten Granatapfelsaft zum Mittagessen geleistet, sorry nicht zum Mittagessen, sondern als Mittagessen. War lecker. Was ich aber während des Vorlesungsbetriebes nicht schaffe, ist, dass ich ein Bier schon tagsüber trinke. Da warte ich lieber bis zum Abend. Hat sich somit also nichts geändert zu früher, ausser dass ich jetzt einfach das Essen weglasse. In den Gesprächen, die ich mit meinen zweifelnden Mitmenschen führe, kommt eigentlich immer wieder Mal so eine (empirisch nicht fundierte) überzeugte Aussage wie: „Hey, wenn Du körperlich arbeiten musst, dann kannst Du nicht so fasten“ Oder: „Sport treiben kannst Du so nicht!“ Okay, das mit Sport Treiben ist bei mir auch ohne Fasten ein Thema, das mit Lethargie verbunden ist. Darum habe ich mir vorgenommen, in zwei Wochen mit dem Sport wieder anzufangen. Habe mir gesagt, wenn ich unter 100 bin, dann kann ich es den Gelenken wieder zumuten und wieder joggen. (Ja klar! weil der Körper sich nach Zahlen richtet wie 100 oder 99; ich glaube den Gelenken ist es völlig egal, wieviele Kilo ihnen man genau zumutet, es sollte sich einfach  gut anfühlen.) Also, das mache ich als Experiment: Wie fit ist der Körper und wie leistungsfähig. Ich möchte auch noch die Sauna ausprobieren, einfach um zu sehen, wie wohl ich mich dabei fühle. Und keine Angst, falls irgendetwas mit mir nicht stimmen würde, würde ich sofort abbrechen. Aber da bin ich noch weit davon entfernt. So, jetzt war ich schon wieder nicht kürzer als sonst (sorry). Versprochen, ich werde auch mal kürzere Posts machen! 
Danke Euch fürs Lesen!

Montag, 15. Februar 2016

Im Mittelpunkt - Day 6

Im Mittelpunkt

Day 6 and 40 days to go
Ich habe keinen Hunger! Zumindest rede ich mir das ein. Natürlich hätte ich jetzt gerne ein saftiges Steak, oder einfach Käshörnli… mit Zwiebeln oben drauf… gerösteten Zwiebeln… Aber das ist ganz im Ernst gesprochen nur eine Lust, die im Kopf entsteht. Hunger habe ich wirklich keinen. Keine körperlichen Beeinträchtigungen. Nichts. Ausser, dass ich in der Früh doppelt so lange Zähne putze, weil ich den fahlen Geschmack des Nichts-Essens aus dem Mund bringen will. Heute war übrigens der erste Tag seit Beginn der Fastenzeit, an dem ich wieder Vorlesungen hatte an der Hochschule. Natürlich kannten schon einige meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen meinen Blog. Und natürlich wurde ich darauf angesprochen, warum ich mich so ins Zentrum stellen wollte. Da muss ich den Kritikern kurz das Feld überlassen, allen voran Christina De Toffol: Sie hat Recht! Wenn man fastet, sollte man es nicht zur Schau tragen. Wie heisst es im Matthäus Kapitel 6: 
Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
Okay grundsätzlich habe ich Mühe, wenn man aus der Bibel einfach so zitiert. Als Beispiel: In der Bibel steht „Er ging hinaus und erging sich“ und an einer anderen Stelle steht: „geht hin und tut dasselbe“. Also, ich hinterfrage immer gerne das, was mir jemand an Zitaten um die Ohren schlägt. Aber hier ist es eigentlich wirklich eindeutig: Die Leute sollten nicht merken dass ich faste, das ist glaube ich die Hauptaussage in diesem Vers. Vielleicht ist der Blog diesbezüglich etwas kontraproduktiv. Aber wer mich kennt und sieht, weiss, dass ich keine traurige Mine aufsetze (zumindest nicht wegen dem Fasten). Warum also blogge ich? Wie gesagt: Ich schreibe gerne und ich möchte Menschen aufzeigen, dass die Maslowsche Bedürfnispyramide schon auf der untersten Stufe versagt und falsch ist! Und btw muss ich meine Profilierungsneurose nicht über diesen Blog ausleben, für das mache ich dann Filme oder schreibe Bücher, für deren Konsum die Menschen dann Geld zahlen müssen. Also, wenn der Lohn für mein Fasten der ist, dass ihr ihn lest und euch über meine Worte freut, dann gerne! Und endlich einmal im Mittelpunkt zu stehen an der PH, bei den Tischgesprächen in der Mensa war schon immer mein Wunsch ;-)
Heute habe ich mir endlich das Paulaner Salvator Bier über das Internet bestellt, da die Läden, in denen ich nachgefragt hatte, keine Ahnung hatten, was „Fastenbier“ ist: „Ist das Bier mit weniger Kalorien?“, war die Frage des Getränkeverantwortlichen einer wirklich grossen Coop Filiale. (Facepalm) Ich sage es ja, die Tradition stirbt bald aus! Und um mich bis zur ersten Lieferung mit genügend Nährstoffen über Wasser zu halten, habe ich im Denner das 8,8 Doppelmärzen (was gleichbedeutend mit Doppelbock wäre) gekauft. Wusstet ihr, dass das Bier auch Hitler-Bier genannt wird? Der Grund ist ganz einfach: der achte Buchstabe im Alphabet ist ein „H“, also steht das für ein Doppel-H und das wird landläufig als „Heil Hitler“ verstanden… Und wieder war ich im Dilemma: Sollte ich ein infames Gerücht unterstützen, oder wollte ich hungern? Da ich mir neben dem Nichts Essen schon das vegan sein aufgebrummt hatte, da dachte ich mir, da kann ich nicht auch noch auf political correctness Rücksicht nehmen. Bald würde ich ja mein „Salvator“ Bier bekommen, was nichts anderes bedeutet als „Erlöser“ und das wird mich dann erlösen. Man, das habe ich echt nötig (Die Erlösung, meine ich jetzt). Wohl bekomm’s! 
Danke euch fürs Lesen und Teilen.
Nicht gut, aber wer keine Wahl hat...

Sonntag, 14. Februar 2016

Warum Bier? - Day 5

Warum Bier?

Day 5 and 41 days to go
109 Kilo (Minus 5 Kilo)
Traditionelles Fastenbier
Da heute Sonntag ist, bin ich kurz auf die Waage gehüpft… 5 Kilo weg… 3 Kilo davon, so sagt man, sind Wasser, sprich eigentlich habe ich 2 Kilo abgenommen in 5 Tagen. Was auch noch sehr viel ist. Das wird sich aber in der nächsten Zeit einpendeln, vermutlich.
Heute habe ich mir zu Feier des Sonntages, der ja eigentlich nicht zur Fastenzeit gehört, ein Glas Wein gegönnt. Es schmeckte hervorragend und ich habe auch nicht das Fasten gebrochen: “Liquida non frangunt jejuneum – Flüssiges bricht das Fasten nicht“. Und irgendwie wollte ich auch Mal etwas anderes als Bier… Apropos Bier:
Im Blog kam noch die Frage auf, warum ich mit Bier faste, da es ja Kohlenhydrat haltig sei. Also, dass man trotz Attkins abnimmt, da sprechen die 5 Kilo für sich. Aber wie gestern geschrieben, deswegen mache ich es nicht. Und das Bier habe ich gewählt, weil es eine traditionelle Art ist zu Fasten, die fast in Vergessenheit geraten ist. Bier trinken wir heutzutage das ganze Jahr über. Früher war es eine Möglichkeit die Fastenzeit so zu verbringen, dass man streng fasten konnte (nur trinken) und trotzdem genug Nährstoffe hatte. Es war der Wunsch der Mönche, dass man Brot trinkbar macht. Wenn man die Zutaten von Bier anschaut, dann kommt einem wirklich Brot in den Sinn: (Gerste) Malz, Hopfen und Wasser. Hefe vielleicht auch noch. Mischt man die Zutaten mit zu viel Wasser, dann haben wir einen Gerstensaft, den man zwar nicht mehr backen kann, aber dafür trinken. Bier ist also ein echtes und ursprüngliches Fastengetränk. Ich habe hier noch die Zusammenfassung der Bewilligung des Bieres als Fastengetränk (focus.de) angehängt:
„Bierverkostung des PapstesDen Genuss des […] Bieres mussten sich die Mönche aber zunächst vom Papst genehmigen lassen. Also ließen sie eine Getränkeprobe nach Rom transportieren. Doch während des weiten Weges über die Alpen, durchgeschüttelt auf dem Rücken von Ziegen, war das Bier verdorben, bis es beim Papst ankam. So war es wenig verwunderlich, dass das Kirchenoberhaupt das Bier widerlich fand. „Wenn sie so etwas trinken wollen, dann sollen sie es haben“, soll er entschieden haben.Nachdem die Mönche vom bayerischen Kurfürsten Maximilian I. eine Braugenehmigung erhielten, stellten sie ab 1629 offiziell ihr eigenes Bier her. Sie hoben die Stammwürze des ursprünglichen Biers nochmals an, dadurch wurde der Gerstensaft noch stärker und sättigender. Zu Ehren des Ordensgründers der Paulaner-Mönche schenkten sie seit 1651 jedes Jahr im Frühling eine besonders starke Biersorte aus, das „Sankt-Vater-Bier“, das spätere Salvator. Mit der Zeit verkauften die Ordensbrüder ihr Bier auch außer Haus, in erster Linie zur Versorgung der armen dörflichen Bevölkerung, aber auch zur Aufbesserung der Klosterkasse.“
Darum gibt es also das Fastenbier, das ich jetzt auch für die Fastenzeit trinke. Es wird berichtet, dass die Mönche bis zu 5 Mass Bier getrunken haben. Dabei war ein Mass 2 Liter. Und Leute, das schaffe ich echt nicht! Ich glaube, wenn man 10 Liter Bier pro Tag wegföhnt, dann spürt man sich selber wirklich nicht mehr. Ich bleibe bei meinen drei Mahlzeiten. Vielleicht haben sich die Mönche einfach an den alten Spruch gehalten: 5 Bier ersetzen eine Mahlzeit, dann hast aber noch nichts getrunken. Wer weiss. Auf alle Fälle wandle ich (etwas reduziert) auf den Spuren einer fast vergessenen Tradition, darum das Bier.
Ach ja, eine Gewissensfrage hat mich heute noch geplagt (ausser der massiven Lust zu Essen, die mich heute ausserordentlich gefordert hatte): Als guter Katholik war ich heute am Sonntag in der Messe. Und da ich mir vorgenommen hatte, die Fastenzeit vegan zu verbringen, kam ich in ein kurzes (und irreales) Dilemma: Wenn ich zur Kommunion gehe, habe ich dann meinen Vorsatz vegan zu leben gebrochen? Immerhin spricht die katholische Kirche von einer echten Transsubstantiation (Wesensveränderung) von Brot und Wein in das Fleisch und Blut Jesu. Das heisst, dem Wesen nach ist das Brot (also die Hostie) nun Fleisch… Bin trotzdem zur Kommunion gegangen, da selbst traditionelle Priester am Freitag (Freitag = kirchlich gebotener Fleischverzicht) Messe halten und kommunizieren. Ich hoffe, ich bin Niemanden zu Nahe getreten mit dieser Überlegung, aber ich glaube, dass die vatikanische Moraltheologie dieses Problem noch bearbeiten sollte. 
Nun gut, das war es für heute.

Samstag, 13. Februar 2016

Die Motivation - Day 4

Die Motivation - Day 4

In meinem Blog wurde darauf angesprochen, warum ich körperlich so streng faste. Also, es ist eigentlich ganz einfach: Wegen dem Geist.
Ja, man könnte meinen, dass ich faste um abzunehmen (wer mich kennt, weiss, dass ich im Sommer eine grossen Schatten werfe), wenn man meine bisherigen Posts liest. Ich weiss sehr gut, dass ich bessere Varianten verwenden könnte um zu fasten, wenn es darum ginge die Figur zu optimieren. Auch gäbe es bessere Varianten, um dann das erfastete Gewicht auch zu halten. Natürlich ist bei einer solchen radikalen Fastenkur der Gewichtsverlust fast automatisch mit dabei und somit ist es eigentlich ein Indikator für den Erfolg. Mir geht es um das Loslassen. Und zwar das Loslassen von Sachen, die ich tagtäglich brauche, wie in meinem Fall jetzt das Essen. Ihr glaubt nicht, wie befreiend das sein kann: Ich kann durch die Stadt bummeln und habe keinen Stress, ich muss nichts mehr „was Kleines für Zwischendurch“ essen, oder mir Gedanken machen, was ich zum Abendessen kochen will. Das Essen bekommt einen anderen Stellenwert. Ganz offensichtlich merkt man beim Kontakt mit Werbung, wie das Essen vom kapitalistischen System instrumentalisiert wird. Jetzt bin ich erst ganz am Anfang meiner Reise, aber ich erhoffe mir eine Bereicherung meines seelischen Lebens. Das Loslösen vom Irdischen, vom Vergänglichen. Was gibt es vergänglicheres als Essen? Totes Essen? (Ja klar, Essen ist meistens ‚tot‘, aber wenn man es so formuliert, dann klingt es nochmals merkwürdiger). Ja irgendwann heute ging ich an einem Bistro vorbei und es war wirklich das Gefühl, dass die Menschen totes Zeug in sich hineindrückten. Das hat alles einmal gelebt. Zum Zeitpunkt des Essen (hoffentlich) nicht mehr (oder hoffentlich nicht schon wieder). So Sachen erwünscht ich mir von meiner Fastenkur: Freiheit. Sachen zu hinterfragen, die man eigentlich gar nicht hinterfragen kann! Diese hohen heroischen Worte von der Entsagung ausgesprochen möchte ich noch anfügen: Ich war heute zum ersten Mal in meinem Leben in einer Maniküre für Männer. Es war der Hammer (der Laden hiess ja auch Hammer und Nagel). Aber irgendwie war das ein kleiner Gegenpol zur Geistlichkeit meiner Aussage… Wie auch immer, habe mich heute dabei ertappt, dass ich fast die Finger abgeschleckt hätte, als ich für meine Schwiegermutter ein Tortenstück auf den Teller zurecht gerückt habe an ihrer Geburtstagsfeier. Aber nur fast. Hätte mich schon sehr genervt, wenn ein Reflex mein Unterfangen zerstört hätte. Bis jetzt also noch clean :-) Weiter geht’s mit neue Erfahrungen.
Danke euch für das reinlesen.
Da war ich heute drin. Echt Hammer.

Freitag, 12. Februar 2016

Verlust-Schätzung und Zungenbelag - Day 3

Verlust-Schätzung und Zungenbelag

Day 3 and 43 days to go
Es stimmt, was Felix als Kommentar schrieb: Nichts essen ist nicht schwierig. Es gibt keine körperlichen Schmerzen oder sowas. Es ist eigentlich nur die Lust, die einen verführen will. Und die Lust zu Essen staut sich so richtig auf, wenn es mit dem Thema konfrontiert wird, wie zum Beispiel an jeder Strassenecke, Plakaten, Fernsehen, Kino, Zeitung, Internet, Einkaufsstrassen und Düften, die aus Restaurants kommen. Es kann mich zwar täuschen, aber der Geruchsinn hat sich verschärft. So nehme ich jetzt schon (nur ein ganz klein wenig und vielleicht auch mehr psychosomatisch als echt) die Gerüche der gleichen Umgebung heute anders wahr, als vor drei Tagen. Schön war, dass ich keine Schwindel Gefühle mehr hatte oder Kopfweh, sondern das befreiende Gefühl geniessen konnte, nichts mehr essen zu müssen. Einzig ein kleiner Belag hat sich auf der Zunge gebildet, der sich nur lästig anfühlt, aber den Geschmacksinn nicht beeinträchtig, im Gegenteil: Ich hatte heute einen Schluck Cola getrunken und der war einfach zu süss. Ich konnte die Cola nicht ohne Ekel weiter trinken, darum habe ich es ganz sein lassen.
Also, es läuft gerade alles gut und ich bin dann froh, wenn das Nicht-Essen zur Routine geworden ist, ich glaube dann geht das mit der souveränen Essenverachtung viel einfacher.
Ach ja, wenn ihr Lust habt, dann gebt doch mal eine Schätzung ab, wieviel Kilo ich verlieren werde. Freue mich über jede Schätzung, nochmals zum Schätzen: Ich hatte 114 kg als ich mich zuletzt vor der Fastenzeit gewogen hatte.

Donnerstag, 11. Februar 2016

Veganes Fasten - Day 2

Veganes Fasten

Day 2 and 44 days to go
Zuviel Doppelbock geht nicht
Wie ich schon dachte, war heute ein ziemlich durchzogener Tag. Leichtes Kopfweh gepaart mit partieller Übelkeit und Schwindel haben den Tag geprägt. An sich schon lustig: der Bauch tut nicht weh oder sowas, trotzdem hat man das Gefühl, dass man Essen muss. Ich denke dabei immer an einen sehr guten Freund, der richtig grantig werden kann, wenn er nicht regelmässig zu essen bekommt. Heute musste ich echt öfters an ihn denken. Der ganze Tag verlief eigentlich den Umständen entsprechend gut, ausser das eine Mal, als ich am Restaurant vorbeikam, auf dessen Tafel in grossen Lettern stand: "Echtes Wienerschnitzel vom Kalb mit Kartoffel-Gurken Salat und Preiselbeeren." Das war mir als gebürtigen Österreicher dann schon fast zu heftig. Allein der Gedanke, wie man in die frische, knusprige Semmelbröselpanade sein Zähne bohrt, damit sie das einhüllte Kalbfleisch saftig zerteilen… und da war sie wieder, die russische Reaktion (Pawlowscher Speichel). Bemerkenswert fand ich heute Abend, dass ich kein Bier mehr trinken konnte, weil ich satt war. Irgendwie merkt jetzt mein Körper, dass Vitalstoffe jetzt flüssig verabreicht werden. Zudem zieht sich der (von mir schon sehr, sehr weit) ausgedehnte Magen jetzt immer mehr zusammen, sodass es vielleicht zu dem Paradoxon kommen konnte: Ich bin satt und kann kein Bier mehr trinken (satt im Zusammenhang mit Getränk). Das passierte mir an dem Mongolischen Abend, zu dem ich heute eingeladen wurde. Dieses fröhliche Volk feiert jetzt Neujahr und hat darum mit Musik und Tanz ihre Freude mit uns geteilt, natürlich auch mit Essen. Fein duftendem Essen. Wirklich sehr fein duftendem Essen. Ist schon ein komisches Gefühl, wenn man gefragt wird, ob man auch etwas wolle, dann das zu sagen, was man eigentlich nicht will? Da soll mal jemand kommen und mir weismachen, dass man immer auf das Bauchgefühl (!) hören soll. Nun gut, der Tag bestand ja nicht nur aus Essen, oder besser gesagt Nicht-Essen. Zugegeben, ich habe heute sehr oft daran gedacht und darüber geredet. Dabei hat der Tag mit einem türkischen Kaffee richtig international angefangen und wurde mit einem mongolischen salzigen Milchtee beendet. Genau, da war doch was… Milchtee... Milch.... Da ging mir dann auch das Licht auf: Milch ist nicht vegan! Jetzt brüste ich mich, dass ich in der Fastenzeit vegan leben werde und dann merke ich, dass das gar nicht so einfach ist, selbst dann nicht, wenn man gar nichts mehr isst! Krass. Bei den zwei Chai Latte, die ich heute hatte, habe ich noch gar nicht daran gedacht! Zuweit war die Idee von mir weg, dass Tee nicht vegan sein könnte. Jetzt habe ich heute also dreimal gesündigt, weil ich nicht vegane Mich hatte. Ich habe echt Respekt vor jedem, der das richtig durchzieht. Wie gestern geschrieben, liegt in meiner Fastenzeit die vegane Ernährung (haha: Ernährung) nicht auf der Regel-Liste. Trotzdem versuche ich jetzt noch mehr darauf zu achten, einfach so aus Respekt. Ach ja, als ich heute mein Fastenbier am Nachmittag hatte, da hatte ich schon bedenken: Das wird auf solch nüchternem Magen voll einschlagen. Und was war? Nichts. Denn irgendwie hatte ich vorher schon ein leichtes Schwindelgefühl, das durch den Bierkonsum weder gesteigert noch verringert wurde. Aber, wie gesagt, es machte satt. Momentan vermisse ich das Essen noch nicht wirklich, allerdings sind die körperlichen Umstellungen gerade etwas nervig. Mehr dazu morgen.

Mittwoch, 10. Februar 2016

Memento - Day 1

Memento

Day 1 and 45 days to go
114 Kilo 
„Gedenke Mensch, dass Du Staub bist und zum Staub zurückkehrst.“ waren gerade die Worte des Pfarrers in der Damenstiftskirche, als er mir und den anderen Gläubigen das Aschenkreuz auf die Stirn zeichnete. Die Fastenzeit hat somit offiziell begonnen. Da ich im Sinn habe die ganze vorösterliche Fastenzeit keinen Bissen zu essen, dachte ich mir, dass es helfen könnte, wenn ich mir Unterstützung von der katholischen Kirche hole, damit ich diese liturgische Zeit auch schaffe. Kurz zu meinen Regeln, die ich mir für die Zeit vom 10. Februar bis zum 27. März auferlegt habe:
  • keine feste Nahrung 
  • nur Getränke, hauptsächlich Tee und Bier
  • Sonntage zähle ich nicht zur Ausnahme (die Sonntage wäre eigentlich vom Fasten ausgenommen, darum sind es auch 46 Tage, da 6 Sonntage in die Fastenzeit fallen)
Aschenkreuz (eher Aschenfleck) auf der Stirn
Die Idee mit Bier zu fasten liegt eigentlich sehr nahe, da das flüssige Brot speziell für diesen Zweck erfunden wurde. Es versorgt mich in dieser Zeit (danach sicher auch noch) mit genügend Vitaminen und Mineralstoffen. Diese ersten Zeilen schreibe ich ein Fastenbier trinkend im Bistro am Marienplatz „Zum Ewigen Licht“, da wo die Weisswurst scheinbar erfunden wurde. Die Menschen um mich herum nehmen ihr Abendessen ein. Zugegeben, Lust hätte ich jetzt schon auf diese feinduftende Pizza Prosciutto des Tischnachbarn, oder die Schweinshaxen mit Sauerkraut, die dampfend gerade an den Tisch vis à vis gebracht wird. Ein leichtes Knurren im Magen zeigt mir an, dass da seit gestern Abend nichts festes mehr reingekommen ist. Schlimmer als das leichte Verkrampfen ist der Speichel, der im Mund zusammenfliesst, als würde das Nildelta rückwärts strömen. Ein bisschen komme ich mir vor wie Pawlows Hund, einfach ohne Glocke. Gut, ich bin ja selbst schuld, ich habe mich freiwillig in das Bistro gesetzt. Ich dachte mir einfach, dass, nach der kirchlichen Zeremonie der Aschenkreuzauflegung, die zum Aschermittwoch gehört, ich mir mein erstes Fastenbier an einem bedeutenden Platz gönne.
Gestern habe ich mit einem Freund zusammen den letzten Abend vor der Fastenzeit recht brauchbar gefeiert. Natürlich mit zu viel Essen, nicht länger als bis Mitternacht. Wie jeder weiss, heisst es Karneval, was auf lateinisch soviel bedeutet wie: „Fleisch adé“ (Carne Vale). Das trifft bei mir jetzt voll zu. Nicht nur, dass ich auf Fleisch verzichte, sondern mich eigentlich in seiner zweiten Bedeutung vom Körper verabschiede. Kann das sein, dass ich jetzt für die nächsten sechs Wochen nicht nur vegetarisch, sondern auch vegan lebe? Wer von euch ist ein Veganer und kann mir sagen, ob Bier vegan ist, oder nicht (wegen der Hefebakterien)? Ich mache die Fastenzeit eigentlich um mich etwas von dem irdischen Trubel zu lösen und etwas mehr auf meine Seele zu achten. Dass ich eine Blog daraus mache hat eigentlich nur damit zu tun, dass ich gerne schreibe und wer weiss, vielleicht gibt es ja einen Biersponsor. Die ersten drei Tage sollen die schlimmsten sein, aber heute zähle ich mal nicht dazu, denn auch wenn ich essen hätte dürfen, hätte ich nach dem gestrigen Gelage nichts gegessen (oder essen können). Bin einmal gespannt, wie die nächsten Tage so werden. Ich freue mich über jeden Like/Follower und Post. Danke euch für reinlesen! Euer St. Reinhard.